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Brummen, Summen und Sirren

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, die Heinrich Böll Stiftung und Le Monde Diplomatique haben gemeinsam den ersten Insektenatlas 2020 heraus gebracht. Ein Blick hinein lohnt sich.

Wusstet Ihr, dass gut 70% aller Tierarten weltweit Insekten sind? In fast jedem Ökosystem sind Insekten zuhause und nehmen in der Natur eine wichtige Rolle ein. Etwa 75% unser wichtigsten Kulturpflanzen sind von der Bestäubungsleistung von Insekten abhängig. So besuchen Bienen, um ein halbes Kilo Honig zu sammeln, etwa 10 Millionen Pflanzen und tragen dabei die Pollen von Blüte zu Blüte. Würde diese Bestäubung wegfallen droht bei Obst- und Gemüsesorten, wie Äpfeln, Kirschen, Pflaumen oder Gurken ein Ernterückgang von bis zu 90%.

Unglaublich wie wichtig diese kleinen Tierchen für uns alle sind. Daher ist es umso problematischer, dass der Erhalt vieler Arten in Gefahr ist.

Laut des Insektenatlases gehört die industrielle Landwirtschaft dabei zu den größten Gefahren der Insekten. Pesizide und Monokulturen sorgen für das Sterben vieler Insekten. Ein großes umd komplexes Problem. Weitere Informationen dazu und zu weiteren Themen rund um Insekten findet Ihr hier: http://www.boell.de/sites/default/files/2020-02/insektenatlas_2020_II.pdf? dimension1=ds_insektenatlas

Aber auch im Kleinen gibt es viele Möglichkeiten sich für den Fortbestand der Insekten zu engagieren:

  1. Weniger Fleisch essen: Jedes Jahr steigt die Menge an Fleisch, die pro Jahr produziert wird. Je nach Art der Tierhaltung verändert sich dadurch auch die Agrarlandschaft. Die Nachfrage nach Futtermitteln steigt. Inzwischen wächst Soja auf 123 Milliarden Hektar weltweit (eine Fläche 3,5 Mal so groß wie Deutschland). Mit dem Sojaboom werden auch mehr Pestizide eingesetzt mit problematischen Folgen für die Insekten.
  2.  Bio-Lebensmittel kaufen: Bio-Landwirte setzen keine Pestizide ein und legen Wert auf Hecken und Grünstreifen. Das ist gut für die Insekten.
  3.  Selbst für Insektennahrung sorgen: Insekten brauchen Vielfalt. Egal ob im eigene Garten, auf dem Balkon oder auf der Wiese nebenan, Wildblumenmischungen finden überall ihren Platz.
  4.  Insektenhotels aufstellen:  Da es für Insekten immer schwieriger ist natürliche Unterschlüpfe zu finden, können extra aufgestellte Insektenhotels eine gute Hilfestellung sein. Eine einfache Anleitung stelle ich Euch in den kommenden Tagen vor.

Und dann legt Euch doch einfach mal auf die nächste Wiese, schließt die Augen und erfreut Euch am wilden Summen, Sirren und Brummen um Euch herum.

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