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Fast Fashion – Nein danke!

Ich war ewig nicht mehr bummeln. Einfach so durch die Stadt ziehen und Schaufenster gucken. Das habe ich das letzte Mal vor Corona gemacht. Vermisst habe ich es nicht. Letztens bin ich dann, eher zufällig, mal wieder dazu gekommen und habe ein spannendes Phänomen am eigenen Leib erfahren: Den Sog der neuen Mode. Aktuell kaufe ich meine Klamotten eigentlich ausschließlich secondhand. Viel bei ebay-Kleinanzeigen und im Secondhand-Laden bei uns um die Ecke. Was da zu finden ist und was in meinem Kleiderschrank hängt, reicht mir vollkommen. Eigentlich…

Der Gang, vorbei an den Schaufenstern hat bei mir sofort Sehnsüchte und Wünsche ausgelöst, von denen ich vorher nichts wusste. Mal wieder ein neues Hemd oder eine Jacke, das wäre ja schon schön. Obwohl mehr als genug bei mir im Kleiderschrank hängen. Aber für 9,90€ könnte ich sie ja einfach mitnehmen. Zum Glück habe ich es nicht gemacht, denn zuhause hatte ich das Stück schon wieder vergessen und als ich mich erinnerte meinen Kopf über mich selbst geschüttelt.

Schnelles Kaufen ohne Sinn ist auf jeden Fall nicht nachhaltig und schadet dem Klima. Das ist keine neue Erkenntnis, aber immer mal wieder wichtig zu wiederholen. Fast wöchentlich bringen die Läden neue Kollektionen auf den Markt. Alles immer billiger und immer schneller produziert. Die Auslagen rufen nach neuen Käufern und Trägern.

Mehr als 60 Kleidungsstücke kauft jede*r im Jahr. 40% der Kleidungsstücke werden dabei nicht einmal getragen und um die 60% landen bereits nach einem Jahr wieder im Müll. Nachhaltig ist das bestimmt nicht. Und das nicht nur in Bezug auf die, zum Teil sehr schlechten Arbeitsbedingungen, sondern auch wegen der Ökobilanz.  1,2 Milliarden Tonnen CO2 bläst die Textil-Branche jedes Jahr in die Luft, das entspricht in etwa der Treibhausgasbilanz von ganz Russland. Für ein einziges T-Shirt braucht es etwa 3000 Liter Wasser. Für eine Jeans sogar 8000 Liter.

Möglichkeiten bei diesem Zirkus nicht mitzumachen und dennoch nicht auf das eine oder andere neue Kleidungsstück zu verzichten sind:

  • Nachhaltige Mode kaufen. Mode, die umwelt- und klimaschonender produziert ist und bei der gleichzeitig die Angestellten in der Kleidungsindustrie fairer behandelt werden.
  • In den Secondhand-Laden gehen. Die Mode, die hier verkauft wird gibt es ja bereits und sorgt demnach nicht für neue Negativauswirkungen für die Umwelt.
  • Insgesamt bewusstes Einkaufen von Mode. Statt drei Hemden braucht es vielleicht nur eines und das in besserer Qualität. Schon das kann eine Menge bewirken.

Ich mag Mode und den Verführungen der Fast-Fashion-Industrie zu widerstehen, finde ich selbst manchmal gar nicht so einfach. Im Nachhinein überwiegt aber auf jeden Fall das bessere Gefühl und ein überschaubarer Kleiderschrank.

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