Miteinander statt Gegeneinander
überdacht,  vorgestellt

Nein zu Rassismus

„Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischer Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.“
NELSON MANDELA

Wie schön wäre es in einer Welt zu leben, in der alle Menschen gleichbehandelt werden, die gleichen Chancen haben und sich als Gemeinschaft verstehen. An vielen Orten, auch bei uns in Deutschland, sieht die Realität leider anders aus. Diskriminierungen stehen für viel zu viele Menschen auf der Tagesordnung. Rassismus gehört zum Alltag.

Dabei sind es vor allem kulturelle Merkmale, über die Menschen abgewertet und ausgeschlossen werden. Um das zu ändern sind wir sind alle gefragt. Nicht nur jetzt, wo das Thema gerade aktuell ist, sondern immer. Das beste Mittel gegen Rassismus können, wie bei so vielen anderen Ungerechtigkeiten auch, nur wir selber sein. Amnesty International hat dazu sieben Empfehlungen zusammengefasst, wie weiße Menschen gegen Alltagsrassismus aktiv werden können. Hier sind sie:

Informiere dich.
Informiere dich auf den Webseiten von Selbstorganisationen über die Positionen von Schwarzen Menschen und Menschen of Color und beschäftige dich mit ihren Argumenten. Lerne ihre Perspektiven kennen und versuche nachzuvollziehen, wie Rassismus auf sie wirkt. 

Erkenne deine Privilegien.
Ob in der Schule oder Uni, beim Vorstellungsgespräch, auf der Wohnungssuche oder bei Polizeikontrollen – Weiße haben gegenüber Menschen of Color Privilegien. Auch wenn wir es nicht wollen oder es uns nicht bewusst ist. Das ist kein Grund, sich schlecht zu fühlen, aber ein guter, um sich einzumischen. Nutze deine Stimme gegen Rassismus, wenn du als weißer Mensch von Rassismus profitierst. 

Höre zu.
Egal, ob du dich bei Selbstorganisationen informierst oder sich Schwarze Menschen und People of Color in deinem Umfeld zu Rassismus äußern: Hör dir aufmerksam an, was sie zu sagen haben. Du erfährst vielleicht selbst keinen Rassismus, aber du kannst umso mehr darüber lernen. Halte deine persönliche Meinung zurück und mach dir bewusst, dass du vieles über Rassismuserfahrungen nicht wissen kannst, weil du sie selbst nicht machst. 

Benenne Rassismus.
Wenn du Rassismus erlebst, lass ihn nicht einfach so stehen. Sprich deine Mitmenschen auf rassistische Äußerungen und Rassismus in eurem Alltag an und trag so dazu bei, Rassismus sichtbar zu machen und dein Umfeld zu sensibilisieren. Bleib dabei sachlich und versuche, Verständnis herzustellen. 

Mische dich ein.
Wenn du in der Öffentlichkeit Zeuge/in von Rassismus wirst, kannst du dazu beitragen, dass es Konsequenzen für die TäterInnen gibt. Bring dich aber nicht selbst in Gefahr und informier im Notfall die Polizei. Verhält sich die Polizei selbst rassistisch, kannst du zum Beispiel eine Dienstaufsichtsbeschwerde beim Polizeipräsidenten einreichen. Beobachtest du rassistische Einlass-, Personen- oder Ticketkontrollen, kannst du dich der betroffenen Person zum Beispiel als Zeuge/in anbieten. Bei strafbaren Inhalten im Netz kannst du die Beweise mit Screenshots sichern und anzeigen (am besten anonym).

Sprich nicht für andere.
Dränge dich bei deinem Engagement gegen Rassismus nicht in den Vordergrund. Mach stattdessen Schwarze Menschen und People of Color sichtbarer und hörbarer. Sprich also nicht für andere, sondern mit ihnen, und erfrage am besten direkt, welche Unterstützung überhaupt erwünscht ist. Das könnte die Beteiligung an einer Demo oder ein finanzieller oder organisatorischer Beitrag sein. Auch das Teilen oder Liken von Postings, Artikeln und Blogbeiträgen kann dazu beitragen, Stimmen von People of Color lauter zu machen.

Bleibe dran.
Auch wenn du dich noch so sehr bemühst: Du wirst Fehler machen. Aber das ist vollkommen normal. Dafür kritisiert zu werden ist kein Grund, sich angegriffen oder beleidigt zu fühlen, sondern eine Chance dazuzulernen. Verantwortung für Rassismus zu übernehmen bedeutet in erster Linie, dich selbst kritisch zu hinterfragen. Das ist Arbeit, die du jeden Tag aufs Neue machen musst. Das ist nicht immer einfach, aber dein Bestes im Kampf gegen Rassismus zu geben heißt schließlich nicht, sofort alles richtig zu machen – sondern dranzubleiben. (https://www.amnesty.de/2017/3/1/das-kannst-du-tun)

In den vergangenen Tagen habe ich mir zwei Hörbücher zum Thema Rassismus angehört. Zum Einen „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten“ von Alice Hasters und zum Anderen „EXIT RACISM“ von Tupoka Ogette. Vielleicht ist da ja auch für Euch etwas dabei.

 

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